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Wichtiger Termin: Ratssitzung am 19.04.2023 mit TOP Hochwasserschutz- und Vorsorgekonzept

Der Ausschnitt aus der Starkregenkarte des Landes zeigt die Wasserfläche eines extremen Hochwassers am Guldenbach in Blautönen sowie die Wasserabflüsse an den Hängen in gelb und rot.

In der Sitzung des Ortgemeinderats Langenlonsheim am 02.03.23 hat das Ingenieurbüro Pecher das Hochwasserschutz- und Vorsorgekonzept der Ortsgemeinde Langenlonsheim vorgestellt. Das hat uns als Bretzenheimer interessiert, weil ein extremes Hochwasser des Guldenbachs mit Verklausungen (Verkeilung von Totholz und Schwemmgut) und den daraus resultierenden Seitenabflüssen beide Orte betreffen würde. Die Vorstellung des Bretzenheimer Konzeptes erfolgt in der Ratssitzung am 19. April. In einer späteren Versammlung wird die Bevölkerung informiert. Für Winzer und Landwirte werden in der kalten Jahreszeit Workshops angeboten.

Ein paar Punkte aus dem Vortrag und dem Konzept:

  • [Pecher] Das Konzept soll dazu dienen, sowohl die Gemeindevertreter als auch Gewerbebetriebe und Eigenheimbesitzer in Bezug auf Hochwasser und Hangwasser infolge von Starkregen zu sensibilisieren, damit sie in ihrem Umfeld Schutz- und Vorsorgemaßnahmen treffen können. Am besten gemeinsam mit den unmittelbaren Nachbarn.
  • [Pecher] Die Starkregenkarten mit deren Abflüssen hangabwärts in die Wohnbebauung sind aus Datenschutzgründen nicht öffentlich! Bei den Informationen und Karten, die nach der Präsentation zugänglich gemacht werden, könnten entscheidende Informationen fehlen. Um so wichtiger ist der Besuch der Ratssitzung und/oder Bürgerversammlung. Für ratsuchende Neubürger muss sich die Gemeinde z. g. Z. ohnenhin etwas einfallen lassen.
    [Hinweis Autor] Auf der Starkregenkarte (Foto) versiegen die gelbroten Hangwasser auf geheimnisvolle Weise, ohne ein Gewässer zu erreichen. Dem Datenschutz wird dabei genüge getan, der Bürger wird jedoch in die Irre geführt, schlimmer noch: er wiegt sich in Sicherheit.    
  • [Pecher] Im Konzept wird die Lage bei einem Hochwasser HQextrem (HochwasserKennzahl extrem) betrachtet. Dazu war im Vergleich das Hochwasser von 1993 „nur“ ein HQ100, also ein Hochwasser, welches nur alle 100 Jahre aufritt. Ein Hochwasser HQextrem entspricht dem 1,5 fachen eines 100-jährigen Hochwassers. Der Vollständigkeit halber: Ein HQ10-Hochwasser kommt per Definition alle 10 Jahre vor.
  • [Pecher] Jedweder Graben muss gepflegt und geräumt werden!
  • [Pecher] Ein Auwald hilft die Fließgeschwindigkeit zu senken und erhöht die Versickerungsfläche.
  • [Pecher] Ein Bau von Rückhaltebecken wird dann gefördert, wenn der verhinderte Schaden höher ist, als das Bauwerk kostet.
  • [Pecher] Zum Schutz von Brücken und zum Schutz von Menschenleben muss das Totholz in den Verklausungen im Guldenbach entfernt werden. Die SGD Nord hat dies zu veranlassen. Ein sogenannter Treibgutfänger oder Totholzrechen (Pfähle im Bach), der regelmäßig nach einem Hochwasser gereinigt wird, könnte zumindest Verklausungen und damit Schäden verhindern.  [Hinweis Autor] Aktuell liegt unterhalb der B48-Brücke ein Baum quer im Bachbett. Zusammen mit angeschwemmtem Totholz kann sich hier beim nächsten Hochwasser eine neue Aufstauung bilden und im schlechtesten Fall Häuser fluten. [Nachtrag Autor] Der Baum wurde zwischenzeitlich zersägt, die Reste befinden sich weiterhin im Bachbett und gefährden bei Hochwasser das Brückelchen etwa 400 m bachabwärts. 
  • [Pecher] Im Außenbereich ist der Gewässerrandstreifen beidseits auf 10 m festgelegt (innerorts 5 m) - hier ist die Ablagerung von Gegenständen, die den Wasserabfluss verhindern können oder selbst fortgeschwemmt werden können verboten (Landeswassergesetz LWG). Der Wuchs von standortgerechten Bäumen und Sträuchern auf den Gewässserrandstreifen sind hingegen zulässig, ja gewollt. [Hinweis Autor] Auf den Gewässerrandstreifen zwischen Wohnsitzlosenhilfe und Pfadfindergelände befinden sich zwei Wohnwagen, eine Wellblechhütte und zwei Holzhütten.   
  • [Recherche Autor] Vor dem Hintergrund, dass bei einem HQextrem ¼ Guldentals überspült wird (s. Foto) und damit unweigerlich viele abgelagerte Gegenstände weggespült werden, werden sich zig Verklausungen bilden. Die größte wohl an der Lindelbrücke. Das Wasser wird eine breite Wasserfläche einnehmen und die Wohnsitzlosenhilfe gefährden; hier müssen umgehend Vorsorge- und Rettungspläne erstellt werden, falls es sie noch nicht gibt.
    Weitere Verklausungen bachabwärts an Brücken oder Engstellen werden sich einstellen. Der seitliche Abfluss und die sich daraus ergebenden Schäden sind noch nicht vollends simuliert.
  • [Recherche Autor] Im Wasserportal des Landes (https://wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/10081/) sind auf der Karte für Bretzenheim Überschwemmungsgebiete, Wassertiefen und die Überflutungsgefährdungen der unterschiedlichen Hochwasserkennzahlen abrufbar. Mit den Schaltern der Wassertiefen bei HQ10, HQ100 und HQextrem kann man sich die Wasserausdehnung des Guldenbachs und der Nahe sichtbar machen. Ferner sind auf der Karte Sturzflut-Entstehungsgebiete und deren Wirkungsbereiche darstellbar, jedoch aus Datenschutzgründen - wie bereits erwähnt - ist der Abfluss in die Wohnbebauung ausgeklammert.
  • [Recherche Autor] Für das Starkregenereignis und dem daraus sich ergebenden Hochwasser an der Ahr wurde bislang noch keine neue Hochwasserkennzahl definiert. Wird womöglich auch nicht kommen. Leerstände in Dörfern und Städten in der Nähe von Fließgewässern oder die Forderungen nach unbezahlbaren Hochwasserschutzeinrichtungen wären die Folge.

Besuchen Sie die Ratssitzung und die Bürgerversammlung. Bei der Bürgerversammlung dürfen die Bürger die Vortragenden und die Gemeinde mit Fragen löchern.