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25.01.2020 Baumpflanzaktion durch Ratsmitglieder

Bild 1 - Schotter als Baumsubstrat (Quelle: FWL)

Bild 2 - Lössschichtader (Quelle: FWL)

Bild 3 - Draufgeschi ... (Quelle: FWL)

Bild 4 - Lesende Hunde (Quelle: FWL)

Weil ein Teil der Bäume in der Elsa-Brandström und Königsberger Straße krank oder morsch waren und von ihnen eine Gefahr ausging, wurde ein Gutachten für die Pflege dieser Bäume eingeholt. Aufgeschreckt durch die veranschlagten Kosten in Höhe von 4.000 € pro Pflanzung hat die FWL im Rat den Antrag gestellt, diese Arbeiten in Eigenregie und in Eigenleistung fachgerecht und sicher durchführen und nur die tatsächlichen Kosten in Rechnung stellen zu wollen. Man könnte dadurch mehr als die Hälfte der veranschlagten Kosten einsparen. Dem Antrag wurde stattgegeben.

Am Samstag um 08:00 Uhr war es so weit, nachdem bereits die Ulmen und das Substrat geliefert waren und das Wetter akzeptabel zu werden schien. 

Bevor wir zu unserem Bericht mit den Fundsachen kommen, ein paar Sätze zu den eingepflanzten Ulmen und dem verwendeten Baumsubstrat:

Die Ulme

Es handelt sich um eine Holländische Ulme, welche bei der Baumschule Ley in Meckenheim speziell für den Alleeninsatz in den Städten auf kleinen Wuchs gezüchtet wurde. Die Ulme an sich ist weltweit mit sehr vielen Gattungen verbreitet. Von einem Pfahlwurzelsystem in der Jugend bildet sich im Alter ein Senkerwurzelsystem aus, wie auch immer das aussehen mag.

Das Baumsubstrat

Ein Baumsubstrat besteht im Großen und Ganzen aus Kies/Splitt, Erde, Sand und Kompost. Jeder Hersteller hat seine eigene Mischung und Zusammensetzung, auf die er schwört. Unser Substrat stammt aus der Eifel und basiert auf dem vulkanischen Bims.

Elsa-Brandström-Straße

Zuerst wurden die entsprechenden Bäume abgesägt und weggeräumt. Im Anschluss wurde der Stumpf und die Wurzel aus dem Boden geholt. Unter der Betoneinfassung befanden sich große Betonringe, in die Löcher für die Wurzeln geschlagen waren. Unter der Baumwurzel fanden wir eine der Ursachen, die wohl mitverantwortlich für das „Baumsterben“ war. Wir konnten hier nur unverständlich den Kopf schütteln: eine Schicht von 80 cm sauberen Schotters. Das in die PVC-Rohre eingebrachte Gießwasser hatte so Gelegenheit schnell und wirkungslos über den Schotter ins Erdreich abzufließen (Bild 1). Die Pflanzung der 7 Bäume (plus 1 Baum In den zehn Morgen) durch die Ratsmitglieder fand unter Aufsicht der erfreuten Anwohner statt. Einige Baumscheiben wurden direkt im Anschluss von den Anwohnern mit den zuvor entfernten Pflanzen wieder bepflanzt. Das zu erleben, hat uns ein gutes Gefühl gegeben. Die Anwohner hier wissen, dass jedes Pflänzchen und Tierchen seinen Platz auf der Erde hat. Doch nicht alle Anwohner beherzigen das - dazu am Ende mehr.

Königsberger Straße

In der Königsberger wurden schließlich 3 Bäume neu gepflanzt. Beim Ausgraben der Baumscheibe bei der Hausnummer 5c (Altkleidercontainer) wurden wir ab einer Tiefe von 50 cm von gelbem Sand überrascht. Uns gingen alle Signallampen an: Kabel! In archäologischen Dosen sind wir tiefer gegangen. Die Konsistenz dieser Sandschicht war gänzlich anders als bei einer Kabeltrassenbesandung. Der Sand war hochverdichtet. Ein von Hand in den Sand gestoßener Spaten hat gerade mal 3 oder 4 cm Tiefe geschafft. Aber es fanden sich denn auch handtellergroße Kiesel im Sand. Die gelbe Farbe beherrschte die gesamte Grube, bei 1,70 m haben wir aufgehört (Bild2). Wie geologische Recherchen des Verfassers ergaben haben, ist die Region zwischen dem Guldenbach und der Nahe sehr lößhaltig, mit der Konsistenz von tonig bis sandig und mit wechselnden Anteilen an Gesteinsbruchstücken oder Geröllen (Quelle: Landesamt für Geologie und Bergbau). Das passt.

Um 18:00 Uhr hatten wir schließlich in den 70 Ehrenamtsstunden 11 Bäume gepflanzt und der Gemeinde damit einen fünfstelligen Betrag gespart. In den Kosten ist bereits die Bewässerung aller Straßenbäume in den Trockenperioden berücksichtigt.

Am Folgetag wurden die frisch gepflanzten Bäume eingeschlämmt. Trotz der wohlgemeinten Aktion der Ratsmitglieder gab es vierbeinige Anwohner, die bereits drauf geschi… haben (Bild 3). Andere hingegen können sogar lesen (Bild 4).